Leichtigkeit - im Sinne der klassischen Reitkunst Harmonie durch bewussteres Reiten! Verbesserung der Grundausbildung von Pferd und Reiter! Ziel meiner Arbeit ist es Menschen dazu zu verhelfen, einen koordinierten, ausbalancierten Sitz und klare Hilfengebung im Umgang und beim Reiten durch Wahrnehmungs-, Koordinations- und Balanceübungen zu erlernen. Dies ist wichtig, um ein möglichst störungsfreies Reiten mit „klaren fürs Pferd verständlichen Hilfen“ möglich zu machen. Bedingung für ein harmonisches Miteinander sind u.a. das Hineinversetzen in die natürlichen Reaktionen und Bedürfnisse des Pferdes, wie Fluchtverhalten, Herdentrieb und instinktive Verhaltensweisen, sowie die  Kenntnisse über anatomische Gegebenheiten, Arbeit an Respekt und Vertrauen und den Umgang mit den eigenen Emotionen. Das Pferd in seiner Ursprungsform ist nicht dazu ausgelegt den Reiter zu tragen, daher ist eine umfassende durchdachte Ausbildung und das Trainieren unterschiedlicher Muskelgruppen ein weiteres Ziel, um das Pferd gesund und leistungsfähig zu erhalten. Hinzu kommen eine artgerechte Haltung in der Herde, Auslauf, artgerechte Fütterung und die Auswahl des passenden Zubehörs. Für den Menschen ist es wichtig zu wissen, wie er seinem Pferd neue Lerninhalte vermitteln kann, z.B.  durch die eigenen Hilfen, Körperhaltung / Signale, Lob / Belohnung ( Pausen) etc. Bedenken Sie, das Ihre eigene Balance (innere und äußere) auch die Balance des Pferdes beeinflusst, daher ist es wichtig immer an einer Verbesserung der differenzierten Hilfengebung und Verständigung zu arbeiten. Das Wort Légèreté findet in der französischen Sprache seine Herkunft. Wörtlich gesehen findet man unterschiedliche Übersetzungen wie beispielsweise: Leichtheit,Leichtigkeit,Geschmeidigkeit, sodass eine Ein- Wort-Übersetzung nicht ausreicht um eine ganze "Philosophie des Reitens” zu beschreiben. Es wäre auch viel zu einfach, die klassische Reitweise der alten Meister wie beispielsweise: Baucher, Xenophon, La Broue, Pluvinel, La Guérinière, Hünersdorf, Freiherr von Sind, Raabe, Faverot de Kerbrech etc. in nur einem Wort widerspiegeln zu können. Dafür spielen verschiedene Erfahrungen und Interpretationen in unterschiedlichen Zeitepochen eine zu große Rolle. Ein weiteres Problem liegt darin, das es in unterschiedlichen Sprachen nicht immer für jedes Wort eine sinngemäße Übersetzung und einen gleichwertigen Ausdruck gibtund sich in jeder Übersetzung die Gefahr verbirgt, sich vom Originaltext zu entfernen. Légèreté ist für mich eine Grundeinstellung, eine ethische Haltung gegenüber dem Pferd und der Reitkunst, gleichzeitig auch das höchste Ziel in der Pferde- und Reiterausbildung. Légèreté im Sinne der klassischen Reitkunst bedeutet für mich eine pferdegerechte Ausbildung zu verfolgen, die sich an den physiologischen und psychologischen Begebenheiten (Anatomie, Bewegungs- und Gleichgewichtslehre, Stärken und Schwächen, Vorkenntnisse) des einzelnen Pferdes und des Reiters orientiert und somit eine freudvolle Verständigung zweier Wesen durch minimale, schier unsichtbare Kommunkation, die durch Respekt, Konsequenz und Vertrauen geprägt ist, sichtbar macht. Die "Leichtigkeit" des Pferdes zeigt sich durch ein auf die gegebenen Reiterhilfen sofort reagierendes, bereitwilliges und motiviertes Pferd während der direkten Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Sie ergibt sich für mich durch die Beseitigung von auftretenden Verspannungen (siehe auch Francois Baucher / Enfant terrible oder Genie? Olms Press 2005/ S.18) und der klaren Hilfengebung des Reiters, die den gymnastizierenden Effekt und die Gesunderhaltung des Tieres in den Vordergrund stellt und nicht die Befriedigung des eigenen Selbst durch die Vorführung des Prestigeobjektes "Pferd" darstellt. "Die Dressur ist für das Pferd da - nicht das Pferd für die Dressur"                                                                                                       Bent Branderup Klassische Grundsätze der Légèreté 1. Balance steht vor Bewegung                                                   2. Erarbeitung von Balance im Stand ist Voraussetzung für die                             Überprüfung der Balance in der Bewegung                                                      3. Die Balance wird in der Bewegung durch Nachgiebigkeit des Pferdes beibehalten Individualität von Mensch und Pferd Nicht jedes Pferd-Reiter-Paar kann im gleichen System ausgebildet werden, da Stärken und Schwächen hinsichtlich Körperbau, Aufnahmefähigkeit und Interessen, eigenes Zutrauen und Ängste  in unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Nicht jeder Reiter und jedes Pferd hat zur selben Zeit den selben Weg zu beschreiten. “Feeling für sich uns sein Pferd zu entwickeln ist wichtiger als eine Technik nach zu eifern!” .